Stadtbild

Diese Stadt vereint viele Bauepochen der letzten 150 Jahre zu einem teils verwirrenden, teils thematisch sehr komprimierten Gesamtbild. Vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten wurden viele Gründerzeit-Häuser wieder liebevoll renoviert. Daher wird auf manchen Straßen das "Damals" wieder plastisch lebendig. Den vielen Einheits-Betonkästen der Nachkriegszeit stehen in Solingen mindestens ebenso viele "alte" Häuser entgegen. Eine spannende Mischung. Klicken Sie auch auf "mehr", um Solinger Fassaden kennenzulernen (dort die Kategorie auswählen!)

 

Was Ikea für den Normalmensch, ist Porsche für den Normalsnob: ein Statussymbol attraktiv durch ein geschicktes Marketing, das ein an sich nicht unbedingt "schönes" Auto prächtig als Differenzierungs-Etikett vom gemeinen Volk zu verkaufen weiß. Und so ist denn auch das Porsche-Zentrum Solingen am Schlagbaum rein bau-psychologisch zu werten: abweisend, "nur für Insider", mit einer Allerwelts-Hässlichkeit Unterstatement unterstreichend und irgendwie dunkel wie eine Höhle. Um wie viel heller und strahlender die Jugendstilvilla ein paar Schritte weiter. Stellt rein optisch den Zweckbau einfach in den Schatten. Übrigens: Kritisieren Sie bitte niemals Porsche oder einen Porsche-Fahrer. Die reagieren sofort mit überbordenden Neidgerede-Attacken, was sie recht geifernd erscheinen lässt.


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Backstein als Gestaltungs-Element kommt in dieser Stadt historisch bedingt recht selten vor. Seit freilich die Rathäuser in Solingen damit verkleidet sind, ist es en vogue. Zur Klinkerfassade passt, als hübsches Assecoir, immer wieder gut die rote Ampel oder Firmenschilder Ton-in-Ton.


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Mut zur Farbe! Was früher als "schreiend" verpönt gewesen sein mag, ist inzwischen ein optisch willkommener Sonnenfleck im Einheits-Weiß so mancher Häuserreihe.

 
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Einer der unbestreitbar tollsten Pluspunkte der Stadt sind die vielen (Innenstadt-) Straßen mit Bäumen, die durchaus des öfteren Allee-Charakter haben. Natürlich klagen manche Bewohner, Bäume machten die Zimmer "dunkel" (was ja auch stimmt) – aber Natur ist nun mal so. Und wer würde nicht Natur vor dem Fenster haben wollen?


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Was Wien kultiviert, enerviert in Solingen: Wer den Dritten Mann in der Kanalisation sucht, muss Straßen sperren, was natürlich ärgerlich ist. Aber auch da punktet Solingen: Bis jetzt jedenfalls noch bewährt sich die Kanalisation der Stadt, sogar bei starken Gewittergüssen. Da dürfen die Herren dann schon mal mitten auf der Straße kritisch-prüfende Blicke in den Untergrund werfen.


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Endlich keine Sklaven mehr! Darauf deutet jedenfalls das Verkehrsschild hin, das deutlich jubelt: Bewohner frei! Und: Halteverbot, also, es dürfen keine Sklaven mehr gehalten werden. Kann das Leben nicht schön sein? Vor allem in so schönen Häusern?


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Viele hundert Häuser der (nördlichen) Innenstadt von Solingen sind es wert, dass man sie genauer betrachtet.


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Die Liebe zum Detail zeichnet die bürgrliche Architekt zwischen ca. 1880 und bis in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts aus. "Schnörkelei", die eigentlich nicht sein müsste, aber wegen ihrer verspielten Überflüssigkeit die Häuser so charmant macht und ein jedes von ihnen profiliert.


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Nicht alle Viertel hat der Krieg zerstört. Im Karree zwischen Blumen- und Konr.-Adenauer-Straße, Augusta- und Kronprinzenstraße stehen viele Häuser fast noch im Originalzustand, zumindest sehr schonend und geschmackvoll modernisiert.


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Protz oder Prunk, Pracht oder Prestige – wer weiß wohl schon, was die Leute damals gedacht und gefühlt haben, als sie solche imposanten Eingänge bauen ließen. Stolz war in jedem Fall dabei – und eben auch die Freude daran, deutlich zu zeigen, was man sich leisten kann.

(Eingang Metallwaren-Fachschule Blumenstraße)


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Kaum vorstellbar, dass man einst noch Schulen wie kleine Burgen bauen (und bezahlen !!!!!!!!!) konnte. Kleinode sind so erhalten, über deren absolute Schönheit man streiten kann, die aber ein Schmuckstück als Zeugen längst vergangener Epoche sind.


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Zweckbauten, die dennoch der optischen Schönheit nicht entbehren: von solchen Fabrikgebäuden hat es hunderte in der Stadt gegeben, viele dutzend sind noch erhalten.


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Zuweilen, dass muss man auch ganz ehrlich sagen, ist es keine Schande, wenn ein Verkehrsschild von der Banalität der Architektur ablenkt. Aber eben, nicht alles kann ein Pallast sein, auch das Normale und Alltägliche hat seine Berechtigung.


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Um so hübscher, wenn überall in der Stadt solche Schiefer- und Fachwerkhäuser (die sie unter den Schieferplatten nämlich auch sind) das Stadtbild beleben. Ein paar Blumen daran wirken immer Wunder.


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Astreiner Jugendstil: man ist sich selten bewusst, mit welcher Stilklarheit an manchen Häusern scheinbar nebensächliche Details ausgeführt sind.


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Farben zur Konturenführung: geschickt ausgewählt, können alte Häuser selbst mit relativ geringem Aufwand zu wahren Schmuckstücken werden.


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Und immer wieder: Solingen ist wirkich gründ, so wie hier die Hasselstraße.

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