Maßstab 1:1. Spurweite 1 m. Bimmel, quietsch, rumpel.

Männer bleiben Kinder. Und wenn sie richtig Kind bleiben, dann bauen sie sich eine Eisenbahn. Alles keine echten Kerls. Denn die haben etwas viel schöneres: Echte Eisenbahnen, Maßstab 1:1. Denn ganz früher – gewissermaßen in die andere Enwicklungsrichtung der Pferdebahnen – gab es kaum einen Unterschied zwischen Eisen- und Straßenbahn. Ungetüme wälzten sich über Schienen. Bis dann, im Laufe der Jahrzehnte, die typischen meist gelben Straßenbahnwagen entwickelten. Die rumpelnd, ächzend, stöhnend, wackelnd, quietschend, bimmelnd, holpernd, wippend, schaukelnd, knarrzend, sirrend, brummend die Gleise rauf und runter zuckelten. Und auf einer Strecke, wie sie schöner – und bergischer !!! – nicht sein kann, heute noch zum Sonntagsvernügen nostalgisch verklärter älterer "ach ja, so war es, als ich noch Kind war!"-Träumer und ihrer orientierungslos-zappeligen, aber Die-Sendung-mit-der-Maus-verseuchten Enkeln ("Opa, wieviel Strom ist in der Schiene"?) von Kohlfurth auf die Cronenberger Höhen "brausen": Maximalgeschwindigkeit 20 km/h. Immerhin, zu Fuß wäre es müh- und langsamer.

 

Dieses Deja-vu Erlebnis verdanken wir einem rührigen Verein tatkräftiger Mitglieder. Die aus rostigem Eisen wieder stolze Fahrzeuge machen können, deren industrielle Schönheit sämtliche Erinnerungen auf einen Schlag weckt. Mit bewundernswerter Ausdauer restaurieren sie nicht nur die Wagen – aus Solingen, Wuppertal, dem "Ruhrpott" –, mehrmals im Jahr kann man ein ganzes Wochenende lang kurze, aber um so schönere Touren unternehmen. In einem Terrain, das eine absolute Sahneschnitte des Bergischen ist. Ein "Geheimtipp", der sich gar nicht intensiv genug herumsprechen kann.

Alle nachfolgenden Fotos sind mit einem digitalen Filter bearbeitet – sie wirken, wie es dem Thema angemessen ist, ein wenig wie zwischen Verkärung und Wirklichkeit.

Fotos: 26. 8. 07, hgw
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Uraltes Berliner Geflügeltes Wort:

«Ein alter Brauch bleibt ungebrochen,
der Schaffner darf für'n Sechser lochen.»

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Der Verein stellt sich und seine Aktivitäten vor:



Weiche, welche ...

... noch von Hand gestellt wird.


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Ein ...

... Traum von Straßenbahn.


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Wann ...

... kütt de Lektersche?


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Vor das Vergnügen ...

... haben die Götter den Gleisbau gesetzt.


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Gebirgsbahnen ...

... im Bergischen


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Rad- ...

... los.


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Kaffee ...

... und T.


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Erich Kästner:

Wer wagt es,
sich den donnernden Zügen
entgegenzustellen?
Die kleinen Blumen
zwischen den
Eisenbahnschwellen!


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Gefangen

Doch wohin soll sie fliehen, wenn die Schienen im Nichts enden?


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Die 5 ...

... mal gerade sein und fahren lassen.


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Nur die ganz Harten ...

... dürfen hier die Weichen stellen.


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Basta.

Hier bin ich zwar Mensch,
doch darf ich hier nicht sein.


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Pflicht- ...

... Erfüllung ! Melde gehorsamst, mich fest gehalten – oder festgehalten? – zu haben. Die Bahn schließt jede Haftung aus. Ich jede Achtung. Hätte ich sie doch eigentlich zu geben. Lassen wir das. Aber niemals Ausseracht. Bedingungslos. Schuldlos.


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Nicht –

des Deutschen liebstes Wort, nicht wahr?

Wenn meine Nichte nicht
mit einer kleinen Fichte ficht,
statt dessen ein Gedichte spricht,
und auch bei hellem Lichte nicht
es ihr aus dem Gesicht erbricht,
ist sie auf den Bericht erpicht ...

Der Bundesstraßenbahnminister warnt:
Rumpeln auf Waldgleisen schadet ihrem Gehirn.
Zur Symptomen und Nachwirkungen fragen Sie den Schaffner oder Kurbeldreher.

Anmerkung: Sprechen während der Fahrt mit dem Wagenführer ist bei Strafe des Verlustes des Beförderungsanspruches verboten.


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Erst die Mütze ...

... macht den Mann.

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Erinnerungen an die Straßenbahnzeit in Solingen.

Fortsetzung der Kohlfurth-Cronenberger-Straßenbahn-Impressionen:

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