Dali in Solingen (1)

Immerhin hat Solingen mit mindestens fünf Museen drei Schmuckstücke: das einmalige Klingenmuseum, das vor allem in jüngster Zeit durch Sammlungen im Dritten Reich "verfemter Kunst" exklusive Museum Baden und das lebendige Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs. Und, auch das ist Kunst, Filmkunst, ein in dieser Form einmaliges Stan&Laurel-Museum ("Dick & Doof"). Plus den Balkhauser Kotten (Arbeitsmuseum). Und wenn man mal 60 Minuten Fahrzeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder gar mit dem Auto als zumutbar für Kunst-Interessierte annimmt, dann hat Solingen geradezu hunderte Museen – von Köln über Düsseldorf und Essen bis Dortmund, etliche davon mit Weltrang.

Um so schöner und staunenswerter, was im Spätherbst 2008 eine einzelne Person zuwege brachte, der Solinger Multitalent-Unternehmer Egon Evertz: für 2 Wochen phantastische Dali-Gemälde, Skizzen, Drucke und andere exquisite Werke nach Solingen zu holen und in einer Event-Halle der Evertz-Group am Birkenweiher zu präsentieren (ehemalige Kieserling-Gebäude). Das war wohl das tollste an Extravaganten, was Solingen seit langem zu bieten hatte – mit und von einem "verrückten" Künstler, dessen exzentrischer Stil bei zugleich unantastbar guter Werkqualität irgendwie mental wie emotional exakt zu Solingen passt.

Egon Evertz und seinem Team Dank und Anerkennung !!!

 

 

 Verborgen im Dunkeln

 
Die am Nachmittag und in den frühen Abendstunden geöffnete Sonderausstellung lockte zu recht tausende Besucher in das Evertz-Firmenareal nahe Südparkgelände (ehemaliger Hauptbahnhof). Gleich hinter dem repräsentativen Verwaltungsbau des ehemaligen Kieserling-Imperiums, in "Halle 8", wurde Kunst zelebriert – im Schatten der stolzen Lutherkirche, die im übrigen 3 Jahre vor Dalis Geburt eingeweiht wurde – aber das ist wohl reiner Zufall ;-)


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Zur Dramatik der Inszenierung hatte sich auch das Wetter einiges einfallen lassen. Und so ging man, zwischen den heiligen Hallen Solinger Industriegeschichte, erwartungsvoll durch ein Catering-Tent (früher sagte man Festzelt) erwartungsvoll in die grandios genial sanft renovierte Halle 11, die im übrigen wahrschönlich stimmungsvollste Event-Lokalität (früher: Party-Schuppen).


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Vor lauter Aufregung war selbst dem Firmenschild die elektrische Puste ausgegangen.
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Erwartungsvolle Spannung beim Treppenaufgang, hinein in die ehemalige Fabrikhalle, ...
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... um dann staunend dem Meister höchstpersönlich zu begegnen !!!
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Dalis Gouachen, Zeichnungen, Skizzen, Grafiken – unkompliziert präsentiert in langen Reihen.
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Nicht Dali, aber ein Kunstwerk der Tochter von Egon Evertz, Martina Evertz, als Stirnwand-Großgemälde-Collage dem Ausstellungsgeschehen diametral gegenüber – stimmungsvoll passend

 

Tina Evertz, Button-Art:


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Grandios, wie Salvatore Dali weltentrückt schaut – ein Schelm, wer ihm dabei Hochmut unterstellt.
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So entstand die Skulptur – und man kann nicht sagen, sie wäre übertrieben.
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So schaut sich das Genie sein eigenes Werk an – das hat doch was von Größe, oder ? ;-))
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Irgendwie schaute der Meister beim Malen auch kaum anders als beim Posieren ...

 


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Wie hätte das Auto wohl ausgesehen, wenn Egon Evertz, ein ausgemachter Rennwagen-Fan, seinen Eigenbau bei Dali zum Design in Auftrag gegeben hätte ???
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Unternehmer im besten Sinne und Kunstliebhaber mit vielen Steckenpferden – Egon Evertz, ein wirkliches Solinger Original.
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