Lied und Heimat (1)

Das Bergische Land wird auch "Singende, klingende Berge" genannt. Gerne nimmt man dies zum Anlass, die Bedeutung dieses Attributes zu verklären und umzudeuten. Gemeint ist tatsächlich das Singen und Klingen der Hämmer, Schmieden, Kotten – eben ein metallisches "Lied", das durch Täler und Wälder einst weithin zu hören war. Die deutschtümelnde, romantische Welle um die 1900er-Zeit bis in die 1920er Jahre machte daraus gerne das Volk der schmetternden Männerkehlen. Als sei Gesang die Möglichkeit, sich von manchem Joch zu befreien. Und in der Tat – wahrscheinlich war es dies auch. Denn Gesangsvereine waren ja "unpolitisch" und immer schon zugelassen, obwohl in ihnen aller Logik nach mehr Politik gemacht, "Solinger Klüngel" geknüpft wurde als sonst in der Öffentlichkeit. Die Sangeskraft ging so weit, dass man sich zutraute, allein für den Kreis Solingen eine eigene Sangeszeitung zu drucken. Der Sänger Worte sei hier ohne Worte, also Kommentare wiedergegeben.

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Prachtvoller Titel, solides Setzer- und Drucker-Handwerk im inneren. Über die Qualität der Texte gebietet es des Sängers Höflichkeit, zu schweigen. Will sagen, der Chronist hält sich auffällig zurück und gibt mal 1:1 wieder, was sonst mit neuerlichen Worten schwer zu beschreiben wäre.

1925

Druck: Baltes & Henniges, Solingen, Florastraße

.Niederlagen oder Verlage sind das, was man heute Getränke-Shops oder -Großhandel nennt.

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Bohnenkaffee mit Zutaten war nicht, wie heute, irgendein Kaffee "mit Schuss" oder ein kunstvoller Latte Macchiato, sondern Kaffee & Kuchen / Gebäck (Brezel) bzw. Waffeln (sehr beliebt!).
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