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Solingen ist schön (4) |
SOLINGEN IST SCHÖN.
Denn wo gibt es sonst noch ...
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Wo gibt es sonst noch ...
Almen mitten im Stadtgebiet. Mit buntem Rindvieh, das so aussieht, als könnte es jederzeit in Werbefilmen für glückliche Dosenmilch auftreten. Selbst stattliche Solitaire-Bäume sind szenen-dramaturgisch völlig richtig ins Bild gesetzt und verleihen den sanften Hügeln des zur Rheinebene ausschwingenden Bergischen Landes den Flair urgesunder Naturreservate. Ja, Rindviecher, die haben wir wirklich noch reichlich hier und schöne Natur auch. Das mit der Natur gilt grundsätzlich, ob alle Rindviecher vier Beine haben, lässt sich schwer sagen.
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Wo gibt es sonst noch ...
Zufahrten zu Hofschaften, die im dunklen Wald verschwinden und so schmal sind, dass man besser nicht die Frage stellt, wie denn im Falle eines schlimmen Falles hier Rettungsfahrzeuge herfahren sollen. Wie man an der Breite der (helleren) Reifenspuren ablesen kann, ist der Weg jedenfalls ausreichend genug, um kleinere Fahrzeuge durchzulassen. Und warum müsen dicke Lieferwagen überall hin, es ging Jahrtausende auch mit Kulis und Lastenträger, warum heute nicht mehr? Oder mit Eselskarren. Weil, Esel hätten wir in Solingen ..., na, den Rest können Sie sich ja denken.
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Wo gibt es sonst noch ...
hackt wahrlich keine Krähe einer anderen ein Auge aus. Aber den Schafen, und das ist kein Sprichwort. Krähen hacken auf Schafsaugen – wirklich und wahrhaftig. Allerdings eher bei Lämmern, wo sie sich die "Weichteile" Augen und Nabel erbeuten wollen. Nur stehen Krähen unter Naturschutz, dürfen nicht gejagd werden, und Schafeblöken wird nicht ernst genommen. Wie man sieht, Hitchcock muss in Solingen die Szenen seines Gruselfilms "Die Vögel" studiert haben. Und schon allein das rauhe Krähen der Rabenvögel kann wie der Schrei des Todes durch den Nebel der nieseligen Natur hallen ..... uuuuaaaahhhhh. Aber was unheimlich klingt, hat biologisch-evolutionär einen sehr praktischen Nutzen: Krähen (und Elstern) sind nützlich Aasfresser.
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Wo gibt es sonst noch ...
...nachwachsende Gehirnmasse. Hier auf den "brainfields" von Solingen wird jenes Stroh gewonnen, dass – glaubt man den Berichten an Stammtischen und sonstigen intellektuellen Diskussions-Zirkeln – so manche Mitmenschen im Kopf haben sollen. Ähnlich wie die immer mehr in Mode kommenden Feldbereiche mit "Blumen zum Selbstschneiden" oder "Erdbeeren zum Selbstpflücken" steht dieser Hänger mit dem Schild da: "Gehirnfüllung zum Selbststopfen". Meine ich wenigstens gelesen zu haben.
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Wo gibt es sonst noch ...
eine lebehafte Diskussion darüber, ob aufgrund solcher Bilder Gräfrath nicht in Strohrath umbenannt oder als "verstecktes Dorf" bezeichnet werden sollen? Nein, dies ist keine Fotomontage, kein Trick, kein Täuschen und Tarnen, dieser Blick ist echt und die Brennweite noch nicht einmal Extrem-Tele. Von der Eipaßstraße aus kann man diese Szene beobachten. Die Gräfrather Klosterkirche, vom Marktplatz aus gesehen "hoch aufragend" scheint sich wie eine Glucke ins Nest der Bäume zu ducken und der Lichtturm an Solingens höchstem Geländepunkt lugt gerade mal über die Baumwipfel. Übrigens ist die Spitze des Turms fast auf Luftlevel 300 Meter, auf dem Erdboden misst man nahebei die höchste Stelle mit 276 Metern über Normal-Null. Aber wer in Solingen ist schon eine ganz normale Null ???
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Wo gibt es sonst noch ...
ähnliche "du siehst mich nicht"-Perspektiven selbst für ganze mächtige und nicht unbedingt optisch überwältigend schöne Siedlungen? die Hügelstruktur des Stadtgebiets (Solingen ist, wie Rom, auf sieben Hügeln gebaut; nur ist Solingen schöner als Rom, grüner jedenfalls) macht solches optische Vexierspiel möglich. Wer in Solingen wohnt, wohnt potentiell auf dem Lande oder im Wald, selbst wenn einem das nicht immer so auffällt, aber dennoch bleiben auch genügend Straßen, die ihren Waldcharakter bewahrt haben, wie noch zu sehen sein wird.
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Wo gibt es sonst noch ...
Menschen, die ihre Freude an der Natur so impulsiv ausdrücken und sich zu ihrem Freund machen? Das geht natürlich nicht ohne einen ordentlichen Verband, der in seinem offiziellen Untertitel die Ziele "Umweltschutz, sanfter Tourismus, Sport und Kultur" nennt und der, vor allem in Solingen, schon immer ihre Aufgabe darin sahen, dem "Volk" (früher durchaus "den Arbeitern") jene Privilegien der "freien Natur" zu verschaffen, die bis dato (Gründung vor über 100 Jahren" Adel und Großbürgertum vorbehalten waren. Sozialer Friede und ein mitmenschlicher Idealismus ist immer auch gepaart mit bewusster Harmonie – nur wer selbst (-sicher) in allem ruht, kann andere in Ruhe lassen ! Von diesen Naturfreundehäusern gibt es übrigens rund 450 in ganz Deutschland. Dieses an der Eipaßstraße hat den schönen Namen Holzerbachtal, weil es in selbigem steht.
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Wo gibt es sonst noch ...
ein Stadtgebiet, in dem praktisch alle Bewohner Naturfreunde sein müssen, weil sie mitten in der Natur wohnen. Ohne Häuser. Ohne Industrie. Ohne Straßen, ohne Wege. Und dennoch eine Industrie-Großstadt sind. Das ist kein Widespruch und kein Fake, wie man es modern ausdrückt, das ist Solinger Realität.
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Wo gibt es sonst noch ...
mitten in der Landschaft und dann auch noch am allerhöchsten Punkt der Stadt außergalaktisch schöne Gebäude, die ein Kunstwerk sind und – für Solinger Verhältnisse Gott am nächsten – demzufolge Lichtturm heißen? Und das dort, wo sonst Rindviecher ihren Dünnschiss ablagern oder Damhirsche den Elefantenohrhasen zusehen, Lamas um die Wette spucken und Löffelreiher zwischen Buntbauchzwergfuß-Enten stolzieren. Des Rätsels Auflösung: der Lichtturm des Lichtkünstlers Dinnebier, ehemals Wasserturm (der Turm, nicht der Künstler) steht neben dem kleinen, aber ungemein engagierten Tierpark Fauna. Und dem ehemaligen Altersheim, das nun ein Jugendheim ist (meist ist das ja umgekehrt).
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Wo gibt es sonst noch ...
Häuser, die sich in ihrem Baustil der Landschaft anpassen: mit grünen Fensterläden, dem bodengrauen Schiefer, buckeligen Formen – aber immer propper gepflegt und selbst bei profanen Bauten mit einem Anflug von bürgerlicher Freude an selbstbewusstem Stolz. Von diesen Häusern, und ähnlichen, gibt es wahrlich noch zig tausende in ganz Solingen.
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Wo gibt es sonst noch ...
Eisenbahnlinien, auf deren Trasse man wandern, radfahren, joggen – nicht nur darf, sondern soll, um nicht zu sagen: muss. Und das, ohne wegen "gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr" vor den Kadi gezerrt zu werden. Das Geheimnis: Die Trasse der ehemaligen Bahnstrecke, die wegen ihres kurvenreichen Verlaufes durch das Solingen-Walder-Gräfrather Stadtgebiet "Korkenzieher-Bahn" genannt wurde, wurde als ebener Weg umgebaut. Die genialste und beste Idee, die man in Solingen seit langem hatte. Eine wirkliche und wahre Bereicherung für die Stadt und ein herrliches Vergnügen. Denn, wie sollte es anders sein, die Strecke verläuft natürlich durchs Grüne und wird von zahlreichen Wäldchen gesäumt. Auch wenn der Rost manch alter Brücke (viele sind hypermodern erneuert) anderes suggeriert: dies Korkenzieher-Wandertrasse ist up-to-date.
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