Schloss Burg & Bergische Kaffeetafel (3)

Freten es jet herrlijes, tweimol freten is noch schöner. Also tun wir es doch !

 

Wie bereits erwähnt: Ganz Schloss Burg ist eine einzige Fressorgie. Verführungen, wohin das Auge schaut. Und dann auch noch zu Preisen, die durchaus als gut bürgerlich gelten dürfen.

Selbst eilige Touristen sollten, so denn die Tageszeit angemessen ist, nicht die Bergische Kaffeetafel versäumen. Die einst Inbegriff von "gutem Leben" war. Und deshalb heute fröliche nostalgische Urstände feiert.


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Kennzeichen der Kaffeetafel ist die Dröppelminna. Eine Art Samowar (ohne Heizung jedoch) aus Zinn, aus der Kaffee gegossen wird. Eine Art Bergische Warmhaltekanne. Sie ist noch heute das Markenzeichen für Bergische Gastlichkeit:


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Es geht die Mär, im Bergischen Land würde es mehr regnen als woanders. Weshalb Feiern im Freien schlecht planbar sei. Das mag wohl wahr sein. Allein, wenn es denn mal schön ist, dann ist es auch besonders schön hier.


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 ... und wer will dann noch drinnen sitzen, obwohl man eine fantastische Aussicht hat. Was wunder, heißt das Lokal doch auch "Zur schönen Aussicht".


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Zur Bergischen Kaffetafel gehören:

Waffeln, frisch gebacken

(total kalorienarm, garantiert)

In der Hardcore-Variante kommt viel frisch geschlagene Sahne auf die Waffeln.


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Reisbrei mit (viel) Zimt

Igittigittigitt.


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Quark und Marmelade

süß-sauer, würden die Chinesen sagen; lecker


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Eine Wurst- und Käseplatte

Stilgerecht wäre die Trennung der Platten. Beim Käse MUSS es junger Gouda sein (nicht, weil Gouda die Patenstadt von Solingen ist, sondern weil der Bergische früher nichts anderes kannte).
Blockwurst ist eigentlich artfremd; es dürfte durchaus auch Kölner Leberwurst (und ohnehin Kölner Blutwurst) sein.


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Viel Brot, weich und katschig

Vor allem der Rosinensemmel ist wichtig; er kann in Kombination mit Schwarzbrot (für Ausländer wie z. B. Bayern: das ist dunkles Vollkornbrot) gegessen werden (beides kombiniert in einem Klapp-Butterbrot, aber ordentlich viel Butter drauf, ist doch klar).


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Gerne sind auch solche Varianten wie Rosinensemmel (der auch Barmer Stuten heißen kann) mit Blutwurst, und wenn es sein muss, auch mit Senf als persönlicher Favorit gehandelt.


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Zwiebäcke und vor allem Burger Brezel

Aus was Burger Brezel hergestellt werden, ist das bestgehütete Geheimnis des Bergischen Landes. Sie werden nicht einfach gegessen, sondern gezoppt. Das heißt, in heißen Kaffee getunkt. Dann sind sie garantiert auch ohne Zähne/Gebiss wunderbar weich essbar.


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Hinterher:

Wenn einem also Gutes wiederfährt,
das ist schon einen Asbach Uralt wert.

Prost. Den braucht man dann. Oder einen Kloren (Klaren, also einen Gabiko, ganz billigen Korn. Oder die Spezialität DB, Drietlochsbitter, Underberg mit Korn).


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Nach dem Essen: spazieren gehen. Wie wäre es mit einer Wanderung zum Diederichstempeln, von dem aus man herrlich wieder auf den Schlossberg schauen kann. Man könnte auch von dort zur Solinger Sengbachtalsperre laufen, aus der Deutschlands bestes Wasser kommt. Ist gar nicht weit weg.


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Oder, von Freunden der Bulemie und anderen Rückwärtsess-Diätikern empfohlen und getestet, nach einer Bergischen Kaffeetafel setzt man sich aufs Karussell. Dann dauert es nicht lange, und ...
göbel, göbel, – weg sind sie, die Kalorien.


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