Turmhotel. Der Letzte macht das Licht aus (1)

Am 26. Oktober 2008, mittags um 13 Uhr, war Schluss. Sense. Schicht. Das Turmhotel hat aufgehört zu existieren.

1968, der Turm war noch in der Planung, hatte der Widderter Gastronom Müller die Idee, sich die oberen Etagen für ein Hotel zu reservieren. Entsprechend wurden die sicherlich erst als Büros vorgesehenen Räumlichkeiten mit Badezimmern versehen und einige größere Funktionsräume eingefügt. Der Besitz des Hotelsbetriebs wechselte mehrfach, die im Laufe der Turmgeschichte hielt sich diese Bettstatt kurz unter der Wolkendecke aber immer wacker. Das ist ab jetzt Geschichte.

 

 

"Reste-Essen": The last dinner at Level eleven

 Samstag, 25. 10. 08

20 Euro, inklusive Getränke. Nicht nur traurig, sondern richtig preiswert war es, am Abend des 25. Oktobers ein aller-, aller-, allerletztes Mal im 11. Stock dinieren zu können. Ein herrlicher Blick bis zum angestrahlten Kölner Dom eingeschlossen. Und "der Graf", neuerdings kriminalisierte Gang-Szene mitten in der Innenstadt, lag gelangweilt zu Füßen. Noch einmal glühte zu Recht die Leuchtreklame in die Nacht, etliche Gäste nutzten sie, um das Ende zu zelebrieren.

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Ja, das ist was schief gelaufen mit dem Turm. Erst hat sich Karstadt völlig verzockt, so starke Verluste durch völlig markt-inakzeptierte Warenhaus-Konzepte generiert, dass es als Notbremse Immobilien verkaufen musst, auch die Solinger. Und dann wurde der Komplex an einen Investor verkauft, der nur dann reich und glücklich werden kann, wie er betont, wenn Solingens Wahrzeichen abgerissen wird. Lustig, wie Solingens Polit-Prominenz nicht müde wird zu betonen, ja, toll, jetzt ein großer grüner Glaspalast, genannt Hofgarten, und Solingen wird wieder aufblühen. Vielleicht schaufelt man ja nur, siehe Schild, das eigene Grab. Es bleibt zu hoffen ... dass NICHT.
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Flohmarkt. Keine Post, bitte. Unübersichtliche Zeichen für hier ist jetzt Sense, Schicht, Schluss.


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Kein Wagen auf Parkdeck grün, aber ein letzes Mal mit jendem Aufzug nach oben schweben, von dem man schon bei der Inbetriebnahme den Eindruck hatte, irgendwie und -wann bleibt er garantiert stecken. Oder sackt ganz durch. Also, ins 11. gerumpelt und dort die Original-60er-Jahre-Szenerie betreten.


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Fernsehen à la Turmhotel: Man braucht nur den Feldstecher, um Weitblick zu bekommen ... ! – "Da, guck Du mal !"


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Und dann ist es so weit. Mit einem "Bergischen Buffet" verabschiedet sich das Turmhotel von seinen Gästen. Geschäftsführer Pohlmanns erläutert, wie die Situation auf dem Buffet aussieht ...


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... und wie die Realität ab morgen sein wird. Seine Geste ist eindeutig.


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Also, wenn schon nichts mehr zu machen ist, denn "lot et üch schmacken".


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Eigner Schroers kann nun die Suppe auslöffeln, die ihm andere eingebrockt haben.


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Derweil liegen Bar und Reception schon ziemlich verwaist ...


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Die letzten Bissen runtergewürgt ...


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... und dann scheint aber auch schon jemand laut zu rufen: "Raus mit Euch allen" !!!!


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