Totterblotschen (6)

Das Schöne an dieser Stadt ist das Eigenartige an ihr. Ja, Solingen hat Charakter. Welchen, muss jeder selbst herausfinden. Aber es ist eine Stadt mit Profil und vielen, vielen Eigenarten. Die sind "schuld", dass man über so vieles herzhaft lästern, lachen, lamentieren kann. Was wiederum das Leben doch gleich ungleich schöner macht. Ein Tag, an dem man nicht gelacht hat, sei ein verlorener Tag, weiß das Sprichtwort. Und kein Tag, an dem man nicht in und über Solingen herzaft lachen kann. Insofern ist es eine lieben-lebenswerte Stadt. Was man ein ganzes Jahr im Kalender nachlesen kann:

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Willkommen 2007

Der neue, kostenlose Selbstdruck-Kalender mit digital bearbeiteten alten und neuen Solinger Motiven ist da. Zum Download. Sie können (zur persönlich Nutzung, zu privaten Zwecken, nicht gewerblich oder gar zum Verkauf bzw. Wieder-/Weiter-Veröffentlichtung) damit machen, was sie wollen: Die Bilder als Bildschirmschoner isolieren, alle Seiten komplett – wer kann und mag, auch zweiseitig – drucken, oder nur die Bilder drucken. Und diese dann an die Wand nageln oder auf eine Pinwand pieksen, heften, klammern, an Haken hängen ... ganz, wie es beliebt.

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Donwload (PDF-Datei, ca. 1,3 MB)



Na klar hat Solingen auch ein "Funk-Haus", Solingens "Hochhaus" am Graf-Wilhelm-Platz). Und sogar einen Sender, den es sich mit der Nachbarschaft teilt. Es ist neben dem Orchester das einzige, was Solingen und Remscheid wirklich in bilateraler Partnerschaft betreiben. Denn die Müngstener Brücke, oft von Remscheid reklamiert, vereinnahmen wir Solinger vollständig als die unsere. Basta.

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Es gibt sie noch, die alten Häuser. Jene charakteristischen Fachwerkhäuser, die den Bergischen Charakter der Hofschaften symbolisieren. Am Rande oder mitten in der Stadt, in alt-original und ganz modern ...

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Die deutsche Sprache ist etwas köstliches. Vor allem, weil sie wie kaum eine andere geeignet ist, etwas falsch zu verstehen. Denn der Golf an sich ist ja schon ein Kleinwagen, warum muss es den jetzt auch noch in Miniatur-Ausführung als Minigolf geben?

Und beim Bauernkäse ist es wie bei der Bauernwurst: man schlachtet den Landwirt, damit man ihn zum Fressen gern hat. Oder? Dachte immer, Milch wird gekäst. Aber nee, es geht auch anders.

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Hier nun ein wenig Nachhilfe, was die Deutung der Verkehrsschilder angeht:
– hier darf keiner über 30 fahren (was: Jahre oder Kilometer?)
– die Stadt hat eine S-Bahn (internationales Zeichen, S im Kreis), wer kommt da auf "Klingenring", einen Wanderweg?
– Zur Autobahn A3 (siehe auch unten) geht es nach links.
– da soll man auch Vorfahrt haben, und zwar wenn man 6 ist (oder macht, oder sechs mal??)
– Und eine Panne gibt es auch, das Warndreieck ist hier Pflicht (und bezieht sich auf die Regionale 2006, ein Förderprogramm des Landes NRW).

Solingen liegt zwar nicht in England, aber mehr als ein halbes dutzend direkter Zufahrten zur Stadt zwängen sich durch teil abenteuerliche Engpässe. Erst muss man 20 fahren, weil es eng wird, dann geht es nur noch langsam voran, weil es nach links geht (ach, erwähnte ich bereits, dass jetzt die SPD in eine Regierungskoalition mit der CDU eingetreten ist?).

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Und da wir jetzt eine Links-Rechts-, meinetwegen auch Rechts-Links-Koalition haben, wurden flugs die Schilder angepasst: Es geht eben, politisch, entweder nach rechts oder nach links. Aber nie nach vorne !!! Aber wohin das Ganze führt, das weiß, dort wie dort, niemand.

Eine Idee, die leider wieder verworfen wurde: Solingens Zufahrtsstraßen (hier die von der Ortschaft Wippe kommend) enden unmittelbar an innterstädtischen Baustellen (Haltepunkt Mitte). Es wäre so schön bequem und praktisch – so aber sind leider einige Kilometer Weg dazwischen, bis man sich in der Baustelle verfranzt. War ja auch der vorletzte Wahlslogan: "Mehr Franz ins Rathaus" (obwohl es klingt, als wäre es das letzte, was Solingen braucht und verbal nur noch durch "Mehr Filz ins Rathaus" zu toppen).

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Aber ich sehe ein, dass es ungerecht ist, immer nur die negativen Seiten zu sehen, zum Beispiel, dass man, um auf eine Autobahn zu kommen, im Berufsverkehr und auch zu anderen Zeiten am besten mal reichlich Stau einplant. Zum Warten sind sie ja da, die Autobahnen. Und wir haben sogar gleich drei davon, zentral (vom Werwolf) aus zu erreichen, die A1, A3 und A46. Na bitte. Und ein Gleisdreieck. Genau wie in Berlin. Und einen Südpark. Der ist neu, noch kein Park, aber wird mal einer. Klingenhalle und Eissporthalle sind übrigens jetzt Privateinrichtungen, weil die Stadt zu arm dafür ist. Jetzt werden sie dem Verein Lebenshilfe betreut und betrieben. Bleibt die Frage, warum wir nicht die Stadt samt Verwaltung diesem rührigen Zuschuss- und Förderungs-Nutzungs-Verein übergeben? Schon allein, weil der Name der Institution so tröstlich klingt.

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Was für eine Schande. Jahrzehnte hat es gedauert, bis der alte Ohligser Bahnhof endlich – weil hier Fernzüge halten – in «Solingen Hbf» umbenannt wird (Dezember 2006 war es so weit). Und nun das Desaster: Bahn-intern gilt die Station immer noch als Solingen-Ohligs, wird so angezeigt und ausgerufen. Die Unterlagen sind noch nicht geändert. Über solch eine Schlamperei bei der Bahn kann man, wie über viele andere Merkwürdigkeiten, kaum noch lachen, das verbieten schon die Fahrpreise. Aber freuen tun wir Solinger uns doch, dass wir jetzt einen neuen Hauptbahnhof haben. Da macht es doch gar nichts, dass pünktlich zu Einweihung und Fahrplanwechsel die Zahl der IC-Halts auf nur noch wenige zusammenschrumpt. Schließlich hat das Tradition und war ganz logisch vorauszusehen: an einem Solinger HBF haben NOCH NIE Fernzüge gehalten. Warum sollten sie dies jetzt tun? Wer dies glaubte, muss sehr unerfahren sein. Solinger Hauptbahnhöfe waren immer schon Nebenbahnhöfe. Die Bahn bleibt da konsequent.

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Aber immerhin, eine wirklich hübsche Biotop-Idylle ist er auch inzwischen geworden, der alte Ohligser, jetzt Haupt-Bahnhof. Da steht er dem alten, nun nicht mehr existenten in nichts nach – er verlottert rein optisch ebenso wie sein Dornröschen-Vorgänger. Mal sehen, ob sich das mit dem Umbau des Gebäudes ändert. Wahrscheinlich nicht, denn das ist ja das schöne an Solingen: es ändert sich nie was. Und wenn sich was ändert, dann so, dass es wieder so ist, wie es schon mal war (siehe auch Umbau Graf-Wilhelm-Platz). Aber das ist niemals umsonst (denn es kostet ja etwas, meist sogar viel), aber vergebens (will sagen: wir Volk vergeben denen, die nicht wissen, was sie tun sollen).

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Dabei ließen sich die Probleme mit der Umbenennung des bisherigen Bahnhofs Solingen-Ohligs in Solingen Hbf doch so simpel lösen. Auf gute bergische, solingerische Art.

Und kaum hatte ich es gedacht, schwupps, kam die gute Fee, und hat es gemacht. Ist dies nicht phantastisch:

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Diese Meldung fand ich Weihnachten 2007 in den Regionalnachrichten des WDR-Studios Bergisch Land. Ich lasse die gesamte Meldung mal unkommentiert. Ich will doch nicht ins Gefängnis ... !!!